Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Tickets gibt es auf: https://loveyourartist.com/de/profiles/clubcann-E5JR35/events/tara-nome-doyle-ekko-stuttgart-MRVKE6
Weg vom Spiegel – hin zum Horchen: Tara Nome Doyle – Ekko Mit Ekko, ihrem dritten Album, veröffentlicht Tara Nome Doyle ein Werk, das gleichzeitig intimer und freier klingt als je zuvor. Es ist eine Reise ins Innere – dorthin, wo alte Stimmen und Ängste wohnen – und in die Ferne, wo neue Wege beginnen. Schmerz, Abschied und Akzeptanz ziehen sich wie ein roter Faden durch die knapp 30 Minuten Musik, getragen von klaren Melodien und hymnischen Refrains wie in Lighthouse, Bad Days oder Dive In.
Nach ihren konzept starken Vorgängern – Alchemy (2020), inspiriert von den vier Elementen der Naturphilosophie, und Værmin (2022), das jedem Song ein Kriechtier widmete – wirkt Ekko wie der erste freie Aufstieg. Die Songs stehen auf eigenen Beinen, wirken reduziert und doch voller Tiefe. Doyle hat das Album größtenteils selbst produziert, unterstützt von Simon Goff (Grammy-Gewinner, Chernobyl, The Joker) und Gunnar Örn Tynes (múm). Die Instrumentierung bleibt bewusst schlicht: Klavier, Streicher, Gitarre, analoge Synthesizer – und Tara Nome Doyles markante Stimme, die jede Schicht durchdringt. Die Streicherlinien hat sie zunächst selbst eingesungen, bevor sie sie notieren ließ – ein Ausdruck ihres kompromisslosen künstlerischen Zugangs.
Zentral ist das Spannungsverhältnis zwischen Individualität und Anpassung – gespiegelt in der antiken Sage von Narziss und Echo. Narziss, der sich in sein Spiegelbild verliebt, und Echo, die zur bloßen Wiederholung verdammt ist. In der digitalen Welt scheinen diese Pole aktueller denn je. Für Doyle ist Ekko auch eine Reflexion über kulturelle Übergabe: Wiederholung muss nicht nur Nachahmung sein, sondern kann Ursprung von Wandel werden.
„Soon as you think you’ve made it / life comes with all its changes…“, singt sie in Dive In. Die Vorstellung von der makellosen Künstler*innen identität hat sich aufgelöst – übrig bleibt ein offener Raum für Entwicklung, Irritation, neue Wege. Wer sich selbst begegnen will, muss sich erst einmal verlieren.
Das Cover zeigt Tara mit einem Muschel-Kopfhörer. Was man darin hört, ist nicht das Meer – sondern das eigene Blutrauschen, das Echo des eigenen Körpers.
Das Konzert findet in Kooperation mit dem ClubCANN statt.